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Galapagos

 

Soeben sind wir wieder auf Santa Cruz angekommen, einer der zahlreichen Inseln des Galapagos-Archipels.
Nachdem wir hier bereits eine Nacht verbracht hatten, haben wir mit dem Schiff auf Isabela übergesetzt, die grösste der Inseln. Und nun warten wir auf die Galapagos Aggressor, unser Tauchkreuzfahrtschiff für die nächsten 7 Tage.
Eines vorweg: Die Tausende von Touristen, welche jährlich dem Zauber der Insel erliegen, die Charles Darwin den entscheidenden Input für seine Evolutionstheorie lieferten, merkt man (zum Glück!) kaum. Nach wie vor scheint hier alles ein bisschen improvisiert und nach wie vor erscheint jede kleine Reise wie ein eigenes Abenteuer.
Angekommen am Flughafen, muss man sich zunächst in die lange Schlange der Nichteinheimischen einreihen, die darauf warten, dass an zwei Schaltern die vielen Angaben, die man sorgfältig in ein ellenlanges Formular eingetragen hat, von Hand in eine Excel-Tabelle abgetippt werden. Die zahlreichen Angestellten, die für die nicht existente Schlange der Einheimischen bereitstehen, langweilen sich unterdessen.
Dann quetscht man sich in einen übervollen Bus, der einen zur Fähre bringt. Warum der Flughafen gerade an jenem Punkt der eigentlich kleinen Insel Baltra errichtet wurde, der am weitesten von den Fähren entfernt liegt, ist rätselhaft. Die Fahrt ist holprig und im Bus ist es stickig und heiss. Wenn man Pech hat, wird man von zahlreichen halbleeren Shuttle-Bussen überholt…
Am Hafen angekommen, wird ein geheinmisvolles mystisches Ritual veranstaltet, in dessen Verlauf man selbst einer der vielen Fähren zugewiesen wird. Für das Gepäck wird eine eigene Zeremonie abgehalten.
Wenn man Glück hat, erwischt man eine Fähre, die eher einem Einbaum mit stinkendem 2-Takt-Aussenbordmotor gleicht als einem Boot. In der Mitte des kleinen Kanals, der die Flughafen-Insel Baltra von der grösseren Insel Santa Cruz trennt, hält der Fährmann und fährt nicht weiter, bis alle den obligatorischen Opfer-Dollar entrichtet haben.
Am anderen Ufern wird man dann von einem Taxifahrer in Empfang genommen, der einen für 18 Dollar ins verschlafene Städtchen und 40 Fahrminuten entfernte Puerto Ayora bringt.
Zwei Freunde von uns, Anne und Benjamin (www.followthesun2014.blogspot.com) warteten dort bereits auf uns.
Wir kennen die beiden vom Lucerne Festival, Benjamin und ich haben zusammen mit ein paar anderen die Jungen Frende des Lucerne Festival ins Leben gerufen. Wir wussten, dass wir zur gleichen Zeit in Südamerika unterwegs sein werden und Martina war in Argentnien auch schon ein Stückchen mit den beiden gereist. Und nun überschnitten sich unsere Routen nochmals für einen Tag auf Santa Cruz.
Als erstes suchten wir die Tortuga Bay auf und auf dem dreiviertelstündigen Fussmarsch gelang es Benjamin, dem begeisterten Taucher, uns den Mund wässrig zu machen mit all seinen Geschichten, was uns dann auf der Tauchkreuzfahrt erwarten würde.
Am Strand angekommen, liessen wir uns von den ziemlich vielen White-Tip-Reef-Sharks die sich in Greifnähe im seichten Wasser tummelten, nicht abhalten und so genossen wir unser erstens Bad auf den Galapagos-Inseln inmitten von jagenden Haien…

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Am Abend hiess es dann Abschied nehmen von den beiden, die bald nach Brasilien weiterreisen werden um bei der Fussball-WM als Volunteers zu helfen.
Wir hingegen reisten per Schiff nach Isabella, um dort ein paar entspannte Tage zu verbringen und viele der endemischen Tierarten zu sehen. Die 2-stündige Fahrt war sehr rauh, auch wenn das Meer von weitem eher ruhig aussah. Wie man uns erklärte, ist langsam der kalte Humboldtstrom am kommen, der die richtig grossen Fische mitbringt. Gut für uns!
Am ersten Nachmittag erholten wir uns von der Schifffahrt am endlos langen, feinsandigen und fast menschenleeren Strand und im türkisgrünen, 28 Grad warmen Wasser.

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Am Abend gingen wir an den Hafen, um die Seelöwen zu beobachten.

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Als einige mutige Schnorchler ins Wasser stiegen und mit den neugierigen Seelöwen badeten, stieg auch Martina dazu und machte einige extreme Nahaufnahmen um unsere Unterwasserkamera zu testen.

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Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug zu den bizarren Lava-Formationen im Südwesten der Insel. In den geschützten Lagunen konnten wir auch schnorcheln und dabei zahlreiche Schildkröten, Haie und Pinguine beobachten.

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Leider war das Wasser aber sehr trüb, und so sahen wir nicht ganz so viele Tiere wie erhofft.

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Am dritten Tag machten wir einen kleinen Ausflug zur Isleta Tintoreras (Insel der White-Tip-Reef-Sharks) wo wir uns mehr Haie erhofften. Diese konnten wir zwar nicht finden, dafür aber unzählige Iguanas, die überall wie kleine Godzillas auf den spitzigen Lava-Felsen hockten.

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Zähle die Tiere!

OLYMPUS DIGITAL CAMERADer schwarze Strand von Tintoreras

Ein bisschen war das Schnorcheln davon getrübt, dass mich vor dem Ausflug am Hafen ein kleiner Baby-Seelöwe in den Fuss gebissen hatte und der Fuss zu schmerzen begann.
Dummerweise war ich viel zu unvorsichtig und hatte nicht reagiert, als der kleine Seelöwe an Land erstaunlich schnell auf mich zuraste und zuschnappte. Da sämtliche wilden Tiere keinerlei Scheu vor den Menschen zeigen – seien es Seelöwen, Iguanas, Vögel oder Fische – vergass ich, dass es immer noch wilde Tiere sind und hatte im ersten Moment das Gefühl, der Seelöwe wolle mit mir spielen, so wie die Seelöwen am Abend zuvor mit Martina und den anderen Schnorchlern gespielt hatten. Naja, er hatte anderes vor und ich wurde dafür im Spital nur ausgelacht, das wir nach dem Ausflug mit meinem blutenden und geschwollenen Fuss aufsuchten.WP_20140521_13_40_26_Pro
Auf jeden Fall ist es heute schon viel besser und das Tauchen sollte kein Problem sein.
In 2 Stunden geht es los und wir freuen uns schon riesig auf das nächste Highlight, das gleichzeitig die letzte Station unseres Südamerika-Abenteuers werden wird…

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