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Rumble in the Jungle

Schon von Weitem hört man die Schreie. Hohe, spitze Schreie. Ob sie von Männern oder Frauen kommen, ist nicht zu sagen. Als wir näher kommen, sehen wir, von wem sie stammen.

Wir sind unterwegs zur Titou Gorge, einer kleinen Schlucht in den Bergen Dominicas, quasi eine Mini-Aareschlucht. Die Strasse hier hinauf war so steil, dass unser Miniauto ein paar Mal fast schlapp gemacht hat. Aber spektakulär ist sie. Immer wieder fehlen Teile der Strasse, welche an den steilen hängen abgerutscht und nur noch gerade breit genug für ein Auto sind. Wir sind aber überrascht, wie gut die Strassen eigentlich sind. Innerhalb von Roseau sehen sie anders aus. Holprig und voller Schlaglöcher strapazieren sie die eh schon schlechte Federung unseres Miniautos ziemlich stark. Aber hier in den Bergen sind sie ziemlich gut – wenn man von den fehlenden Stücken absieht.

Schon am Parkplatz sehen wir, dass es ziemlich viele Leute hat. Später realisieren wir dann, dass dies alles Passagiere vom Kreuzfahrtschiff sind, das in Roseau vor Anker liegt und die kleinen Häuschen um ein Vielfaches überragt.

Und dann sehen wir auch, von wem die Schreie stammen. Sie kommen von all den Leuten, welche sich auf den Weg machen, die Titou Gorge schwimmend zu erkunden. Das Wasser ist frisch und eher kühl – maximal 23 Grad. Uns erinnert es aber an einen Aareschwumm, und nachdem Martina beim Einstieg auf den glitschigen Steinen ausrutscht und ziemlich unelegant ins Wasser plumpst hat sich das mit dem vorsichtigen Benetzen rasch erledigt.

Getragen von den Schwimmwesten, die einem empfohlen werden, hundeschwimmen wir in den schmalen Felsspalt und lassen uns vom einmaligen Erlebnis verzaubern. Die Titou Gorge ist ein schmaler Felsspalt, durch den ein kleines Bächlein fliesst. Da die Wände glattgeschliffen sind und das Wasser 5m tief ist, sind wir froh, dass wir die Schwimmwesten dabei haben und nicht die ganze Zeit Wasser treten müssen. Wir müssen nämlich warten, bis eine grosse Gruppe von amerikanischen Walen vorbeigeschwommen ist, bis wir die engste Stelle passieren können.

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Hinten in der Schlucht wartet ein kleiner Wasserfall, bei dem es dann nicht mehr weiter geht. Hier wurde auch eine Szene von Pirates of the Caribbean – Dead Man’s Chest gedreht – zu sehen hier

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Wirklich sehr malerisch und ein gelungener Start für unsere Dschungelexpedition!

Diese startet dann ein bisschen weiter unten im Tal. Mittlerweile ist es Mittag und ziemlich heiss, aber das soll uns nicht davon abhalten, die 45min zu den Middleham falls zu wandern. Gut haben wir uns für diesen Wasserfall entschieden, denn einerseits sind sie mit fast 100m die höchsten der Insel und andererseits ist der Weg für die Kreuzfahrtschiff-Passagiere zu beschwerlich. Die angegebenen 45min sind ziemlich sportlich und so brauchen wir eher 55min für den schönen und teilweise ziemlich steilen Weg durch den Semi-Regenwald. Weil es hier immer wieder regnet, ist der Weg über die Treppen, Wurzeln und Steine ein bisschen schlammig und rutschig. Wir müssen uns ziemlich konzentrieren, damit wir keine Knöchel verstauchen, aber wir geniessen die kleine körperliche Anstrengung nach den relaxten Tauch-Tagen. Wir sind auch erstaunt, wie gut der Weg Instand gehalten und ausgebaut ist. Quer durch Dominica zieht sich ein Netzwerk aus Wanderwegen und eine der Hauptaktivitäten ist das Dschungeltrekking. Wir beschliessen, dass wir irgendwann wieder einmal hierher kommen und dann eine mehrtägige Trekkingtour durch Dominica unternehmen.

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Schliesslich kommen wir am Ziel an: ein riesiger und spektakulärer Wasserfall, der Mitten im Dschungel von mächtigen Felsen herabstürzt.

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Natürlich lassen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen, ein erfrischendes Bad im kleinen Pool unter dem Wasserfall zu nehmen. Allzu weit vom Ufer weg getrauen wir uns aber nicht, da der Pool ziemlich tief und das Wasser eine gewaltige Kraft hat. Der Wind, der durch den Wasserfall entsteht, tost ziemlich stark und wir wissen nicht, ob es Unterwasserströmungen hat.

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Zum Glück hat es ausser einer kleinen Gruppe von Crewmitgliedern des Kreuzfahrtschiffs keine anderen Leute hier. Die andere Gruppe verlässt den Wasserfall ziemlich bald wieder und so können wir das Naturschauspiel ganz alleine für uns geniessen. Bachabwärts hat es auch noch ein paar kleine Pools, in denen man herrlich schwimmen kann. Sogar Fische gibt es darin.

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Ein super Tag, den wir in unserer Lodge hoch über der Bucht von Roseau am Pool mit einem kühlen Glas Weisswein ausklingen lassen!

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