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Memories

 Ein Gastbeitrag von Martina*
Nach über 10 Jahren ist es so weit: Das Flugzeug landet spät abends in Antofagasta und ich sehe endlich meine chilenische Familie wieder.
Wobei sich die Familie in der Zwischenzeit vervielfacht hat: Alle drei Schwestern haben ihre eigenen Familien gegründet. So zähle ich nun auch 5 chilenische Nichten bzw. Neffen zu meiner Familie!
Das Wiedersehen wurde natürlich gebührend gefeiert.
Nach dem Besuch des Observatoriums El Paranal (Anm. d. Red.: Am nächsten Tag natürlich…) und einem guten Mittagessen im neuen Einkaufszentrum Antofagasta wurde ich mit einer riesen Geburtstagstorte überrascht.
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Der hier übliche Tortazo wurde mir natürlich nicht erspart!
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Gleichzeitig zur Torte gab es den in Chile üblichen “Tecito”, eine Art Zvieri mit Tee, Brot und Ei (Anm. d. Red.: Mittlerweile war es etwa 19.30h). Nach diesen vielen Mahlzeiten konnten wir uns kaum noch bewegen, doch es ging noch weiter. Obwohl alle todmüde waren und eigentlich niemand mehr Hunger hatte wurde noch der Ofen angeschmissen und zur Feier des Tages ein Asado gebraten (Anm. d. Red.: Für den Asado gingen wir um ca. 21.30h einkaufen. Tote Hose im riesigen Supermarkt? Sicher nicht! Im Gegensatz zu mir fand es die halbe Stadt völlig normal, an einem Samstagabend um 21.30h die Grosseinkäufe zu erledigen. Das Fleisch kam dann übrigens so gegen 23.00h auf den Grill…).
Pascal wurde ebenso herzlich willkommen geheissen, auch wenn die Verständigung alles andere als einfach war für ihn. Doch nach drei Tagen intensivem chilenischen Familienleben mit viel Essen, viel Unterhaltung und vielen Gesprächen war auch die Sprachbarriere kein Problem mehr. Im Gegenteil, er erwies sich als wahres Spanisch-Naturtalent! Einzig die einjährige Maite traute ihm nicht ganz über den Weg und begann zu unserer Belustigung jedes Mal laut zu weinen, wenn sie ihn sah.
WP_20140426_20_07_45_Provlnr: Gastschwester Alejandra, Nichte Sofía, Gastschwester Yanett, Martina, Pascal, Luis (Ehemann von Yanett), Neffe Sebastián, Nichte Maite, Gastmutter Silvia
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Da es in der sandigen und nicht so spektakulären Wüstenstadt Antofagasta – abgesehen von Shoppen – nicht allzu viel zu machen gibt, begaben wir uns am Sonntag auf einen Ausflug entlang der Küste. Angetrieben von der Wasserratte Sofía stürzten wir uns wagemutig in den 18 Grad kalten Pazifik und genossen die schönen und endlosen Strände im Norden Antofagastas. Der obligate Ausflug zu Antofagastas Wahrzeichen, der Portada, und ein Mittagessen mit Empanadas durften natürlich auch nicht fehlen.
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Frühstück am Strand
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Nach einem feinen Frühstück im familieneigenen Kaffee “Ariki’s (Anm. d. Red.: Bislang die besten Sandwiches Südamerika’s!) machten wir uns schliesslich auf, meine ehemalige Schule in Antofagasta zu besuchen (Anm. d. Red.: Tag 3). Ich hatte damals im 2001 eine super Zeit im Liceo Experimental Artístico (LEA) und wollte unbedingt an diesen Ort zurückkehren. Leider hat die Schule einiges von ihrer Einzigartigkeit eingebüsst und hat sich in den letzten Jahren vermehrt der Quantität als der Qualität verschrieben. Das Conservatorio, in dem ich fast jeden Nachmittag Musikunterricht hatte, wurde verkauft und die Eltern müssen für den musischen Unterricht nun extra bezahlen. Nichtsdestotrotz war es sehr schön, in Gedanken noch einmal alles zu durchleben und die Räumlichkeiten der Schule zu besuchen. Als Highlight traf ich dann zum Abschluss des Besuchs noch per Zufall meine damalige Geigenlehrerin Profe Ximena.
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OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERADa oben war das ehemalige KlassenzimmerOLYMPUS DIGITAL CAMERADas ehemalige Klassenzimmer
OLYMPUS DIGITAL CAMERAWP_20140428_13_03_48_ProProfe Ximena 
OLYMPUS DIGITAL CAMERADer Musikunterricht fand im oberen Stock statt
Der Besuch in Antofagasta zählt für mich sicherlich zu den Höhenpunkten der Südamerikareise. Es war wunderschön, meine Gastfamilie nach so vielen Jahren wieder zu sehen und zu wissen, dass es ihnen gut geht. Antofagasta selber hat sich auch enorm entwickelt. Die damals so verstaubte Hafenstadt, deren einziges Verkaufsargument der einfache Zugang zu den unzähligen Minen im Landesinneren war, entwickelt sich je länger je mehr zum mondänen Küstenort, oder, wie die Leute sagen, zu “nueva Dubai”.

*Martina hatte von Februar 2001 – Januar 2002 ein Auslandjahr in Chile verbracht. Sie wohnte dabei bei zwei Gastfamilien. Mit einer stand sie seither die ganze Zeit in Kontakt. Im Sommer 2003 verbrachte Martina nochmals 6 Wochen bei dieser Gastfamilie in Chile, seither hat sie sie nicht mehr gesehen. Der Wunsch, die Gastfamilie wieder einmal zu sehen, stand immer im Raum und war schliesslich der Auslöser für die Südamerikareise. Nach 11 Jahren kam es nun zum lang ersehnten Wiedersehen.

 

Und einfach noch ein paar Bilder…

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OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAUnd hier ass Martina den ersten Hamburger ihres Lebens…

 

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