Nächstes Highlight: Der Gletscher Perito Moreno.

Schon sehr beeindruckend, seine ins Wasser ragende Front von mehreren Kilometern Länge und ca. 60-70m Höhe. Und unter dem Wasser liegen nochmals über 100 Meter Eis…

Mit völlig zerklüfteter Oberfläche und bizarr in die kalte Luft ragenden Eisspitzen liegt er weiss bis tiefblau schimmernd da, ein scheinbar unbeweglicher Koloss aus Urzeiten. Aber der Eindruck täuscht.

Mit durchschnittlich 2m pro Tag fliesst sein Eis aus einem 35km weiter westlich gelegenen mächtigen Eisfeld ab. Das Ergebnis ist ein ständiges Knacken und Donnern, wenn ständig tonnenschwere Eisbrocken und –türme mehrere Stockwerke tief ins Wasser fallen. Und wenn sie Minuten später wieder aus dem See auftauchen, zischt und brodelt es, als würde ein riesiges U-Boot auftauchen.

Wir lassen uns natürlich die Gelegenheit nicht entgehen und nehmen an einer geführten Tour über einen kleinen Teil der Gletscherzunge teil. Die Steigeisen, mit welchen wir über das 400 Jahre alte Eis gehen (so lange braucht es, um vom Eisfeld in den Bergen hinunter zu fliessen), hätten wir gerne beim Auf- und Abstieg zu und vom Mirador Torres del Paine gehabt!

Nach dem „W“ im Parque Nacional Torres del Paine haben wir für die 2 stündige gepäcklose Tour knapp ein müdes Lächeln übrig und für die mit“wandernden“ Hoteltouristen noch ein bisschen weniger… Aber so haben die campierenden Trekker auf dem „W“-Trail wohl auch über uns in Refugios Übernachtenden gedacht…

Aber nichtsdestotrotz hat uns der Ausflug zum und auf den Perito Moreno unvergessliche Eindrücke der spektakulären Natur geschenkt und es tut einem weh, wenn man daran denkt, dass die Gletscher bei uns in Rekordgeschwindigkeit schmelzen und vielleicht bald ganz verschwunden sind…