Heiss ist es, brütend heiss. Der heisseste Tag bislang auf unserer Reise. Die Klimaanlage in unserer Lodge muss Schwerstarbeit leisten, um die Luft wenigstens ein bisschen herunter zu kühlen.

Wir sind in der Sisserou Lodge in Roseau auf Dominica angekommen – oder Commonwealth of Dominica, wie es richtig heisst. Die Sisserou Lodge ist wunderbar gelegen, hoch auf einem Hügel über der Hauptstadt Roseau. Uns umgibt ein schöner Garten, in welchem allerlei exotische Früchte wachsen – von denen wir soviel pflücken dürfen, wie wir wollen – und in welchem grosse wilde Leguane ihr Unwesen treiben. Das Anwesen gehört einer Engländerin, die hier mit ihren beiden Kindern wohnt und einige Räume und Anbauten an Gäste vermietet. Die Aussicht ist fantastisch und wir fühlen uns wie im Paradies, wenn nur die höllischen Temperaturen nicht wären…

Die Fahrt zur Lodge war ziemlich abenteuerlich – zum einen wegen der steilen und schmalen Strasse, zum grossen Teil aber auch wegen des Dings, das in Amerika hergestellt wurde, etwas grösser ist als eine Schuhschachtel, in den Kurven schaukelt wie ein Schiff im Sturm und das wir bei einer Autovermietung als 4×4 gemietet haben. Wieso müssen wir eigentlich immer das billigste Auto mieten?

Am Mittag sind wir mit der Express-Fähre von Frankreich hergekommen. Wer hätte gedacht, dass man von Frankreich aus mit der Fähre in nur gerade 2.5 Stunden nach Dominica in der Karibik gelangt? Guadeloupe hat aber mit Frankreich in etwa gleich viel gemeinsam wie Sardinien mit der Schweiz. Guadeloupe war für uns nur eine Zwischenstation auf dem Weg von der Dominikanischen Republik nach Dominica. Leider konnten wir vom französischen Aussenposten nicht allzu viel sehen, aber wir haben uns vorgenommen, wieder einmal hierher zu kommen. Von Basel kann man nach Paris Orly fliegen und von dort in rund 10 Stunden non stop nach Guadeloupe.

Bevor wir die Dominikanische Republik verlassen haben, verbrachten wir noch eine Nacht im lebhaften Santo Domingo. Santo Domingo hat eine schöne Altstadt im Kolonialstil mit zahlreichen trendy Bars und Restaurants. Alle, die sich nur in Punta Cana in den all-inclusive Clubs von der Sonne rösten lassen, verpassen etwas!

Auf dem Flug von der Dominikanischen Republik nach Guadeloupe überfliegt man all diese Länder, die man nur vom Einzug der Athleten bei den olympischen Spielen kennt – Antigua, Barbuda, St. Kitts and Nevis.

Ich bin froh, dass es hier nun wieder ein bisschen trockener ist. Im Dschungel von Samana war es doch ziemlich feucht und am Morgen ziemlich frisch. Dort habe ich mir auch eine Erkältung geholt und ich hoffe, die kommt mir nicht in den Weg. Morgen gehts nämlich los mit Tauchen und da Dominica über eine feste Population von rund 25 Walarten verfügt (d.h. die Wale sind standorttreu), sind wir ziemlich gespannt, wen wir unter Wasser alles antreffen werden…