Nach unseren beiden ersten Tauchgängen in der Karibik haben wir die Chance gepackt und sind noch einmal auf eine Wal-Beobachtungstour. Dominica ist bekannt für seine standorttreuen Walpopulationen von rund 25 verschiedenen Walarten. Wir wollten ins natürlich die Chance nicht entgehen lassen, endlich mal einen Pottwal zu sehen!

Die grösste Chance, Pott- und andere Wale zu sehen, hätten wir auf einem speziellen Walcharter gehabt, aber die sind sündhaft teuer. USD 3’500.- kostet eine Woche pro Person… inbegriffen ist nur der Lunch, am Abend kehrt man wieder an Land zurück. Dafür hat man die einmalige Chance, mit den Walen zu schnorcheln. Auf einem Tauchgang haben wir eine junge Schweizerin getroffen, die auf einer solchen Tour war und das Erlebnis, Auge in Auge mit einem 20m langen und 50t schweren Pottwal zu schwimmen, muss unvergesslich sein. Irgendwann einmal…

Wir haben uns für die Billigvariante entschieden und hoffen auf unser Glück. Und wir hoffen, keine Orcas zu treffen. Nicht, dass wir diese schönen Tiere nicht sehen wollten, aber sie sind gross und gefrässig und machen auch vor Walen nicht halt. Anscheinend ist es so, dass alle anderen Tiere grossräumig flüchten, wenn Orcas in der Nähe sind…

Die ersten Wale, die wir sehen, sind Pygmy Killer Whales, auch Slender Pilot Whale genannt. Unwissenschaftlich übersetzt etwa Zwerg-Orcas. Leider sind sie eher scheu und wir können nur ein paar Rückenflossen in der Ferne sehen.

Wir hoffen, dass das nun kein schlechtes Omen ist…

Wir machen uns weiter auf die Suche nach Pottwalen, aber unser Hydrophon fängt keine Pottwal-Laute im Umkreis von 7 Seemeilen auf… “Standorttreu” ist für Pottwale ein ziemlich weiter Begriff und umfasst immer noch mehrere Tausend Quadratseemeilen…

Aber unsere Sorgen wegen den Zwerg-Orcas sind unbegründet und bald schon sehen wir die mittlerweile bestens bekannte Wasserfontäne eines ausgewachsenen Buckelwals. Dieses Mal kommen wir viel Näher an die Tiere und sind ein paar Mal in der perfekten Position für gute Fotos. Wieder sehen wir eine Mutter und ein Junges, ein bisschen weiter entfernt ist noch ein männlicher Buckelwal. Während die Mutter vor den tiefen Tauchgängen schön ihre Schwanzflosse in die Luft bewegt, hat das Kleine das tiefe Abtauchen noch nicht so ganz drauf. Zu unserem Glück! So müssen die beiden immer wieder nach oben kommen und das Abtauchen trainieren, was uns dann jeweils grandiose Anblicke beschert…

Auch wenn wir leider keine Pottwale gesichtet haben, hatten wir wieder ein unvergessliches Naturerlebnis!