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Klischees

Karibik. Traumferienziel. Weisse Strände, Palmen, süsses Nichtstun.

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Zeit, um mit ein paar Klischees aufzuräumen.

Natürlich gibt es sie, die Traumstrände. Aber eigentlich sehr wenige, zumindest in dem Teil der Dominikanischen Republik, in welchem wir uns befinden. Ein grosser Teil der Halbinsel, auf welcher sich Samana befindet, besteht aus vulkanischem Gestein mit schroffen Klippen und mächtigen Wellen, die vom offenen Atlantik hereinbrechen. Zwei Strände hat es hier, die den Ferienkatalogbildern entsprechen, mit Palmen und allem drum und dran. Aber auch hier liegt überall Treibholz und viel Plastikmüll herum, wenn die Strände nicht gesäubert werden.

Wir unternehmen eine ATV-Tour (All Terrain Vehicle, vierrädrige Motorräder), auf welcher wir einen guten Eindruck von Land und Leuten gewinnen. Der grösste Teil des Landes ist Urwald, dann hat es ein paar Flecken Weideland und Plantagen – Bananen, Ananas, Kokos, Kaffee, Kakao. Aber es ist erstaunlich unbebaut. Es hätte ziemlich viel Potential für grosse luxuriöse Resorts, aber wir sind froh, dass die Natur noch sehr unberührt ist.

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Die Leute sind arm. Wir sind ziemlich überrascht, wie arm die Bevölkerung ist. Zumindest in einem monetären Sinn. Es scheint aber dennoch eine gewisse Lebensfreude da zu sein. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die nur da ist, wenn die Leute sich beobachtet fühlen. Auch die vielzitierte lay-back-und-geniesse-das-Leben-Mentalität ist zu sehen.

Man könnte es aber auch als Ambitionslosigkeit und Machokultur interpretieren. Zu arbeiten scheinen hauptsächlich nur die älteren Männer und Frauen, die jüngeren Männer scheinen nicht viel zu tun. Dabei hätten sie ein so fruchtbares, wunderschönes Land und die USA als Touristenquelle sind gleich vor der Haustür. Vielleicht hat es auch mit der Religiosität zu tun. Die Leute scheinen sehr religiös zu sein. Aber nur der katholische Glaube an den lieben Gott aus den Kinderbüchern und Bibeln allein hat noch niemandem geholfen.

Der liebe Gott hilft auch uns nicht. Eher das vordere ATV in unserer Gruppe, das als Prellbock bei Kreuzungen hinhalten muss. Unsere Bremsen sind nämlich kaputt. Was bei den steilen Strassen nicht gerade ideal ist. Genauso wenig wie die Kinderspielzeug-Helme, mit denen die Hälfte der Gruppe ausgestattet wird. Die andere Hälfte bekommt gar keine Helme. Zumindest der Umgang mit oder die Einstellung zur Sicherheit entspricht dem Klischeebild.

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